22.11.2004
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Logische Konsequenzen
Irgendwie hatte ich vorhin das Gefühl, dass ein neuer Blog fällig ist. Auf Grund dieser Tatsache, war ich auch nicht allzu überrascht, als mir mein inneres Stimmchen eine halbe Stunde später mitteilte, dass ein neuer Blog tatsächlich fällig sei.
Zwei Wochen können eine wahnsinnig lange Zeit sein. Wer kennt es nicht: Zwei Wochen ohne Sex, zwei Wochen ohne Lappen, zwei Wochen ohne Gehirn oder eben zwei Wochen ohne Kind, wie es bei mir der Fall war. Die Veränderungen, die Mutter und Kind in diesem Zeitraum mitmachten sind bemerkenswert. Während ich mir üblicherweise einbildete nicht mehr grob geschätzt 28, sondern eher zwischen 19 und 21 zu sein, machte Sohn enorme Fortschritte, wie ich heute feststellen musste. Es ist ja allgemein bekannt, dass er Metallica recht cool findet, weil er sich im Auto über die zu leise Musik beschwert und ich dann notgedrungen lauter machen muss. An sich ist das kein Problem für mich. Problematisch wird es nur dann, wenn ich an einer Kreuzung stehe und alle anderen Verkehrsgeräusche - so auch das meines Autos - nicht mehr hören kann, weil Met alles übertönt. Normalerweise weiß man ja gar nicht, wie laut Passanten die Musik aus einem geschlossenen Fahrzeug hören, bis man irgendwann nachts um 23 Uhr verbotenerweise heimlich Altglas entsorgen will und das ganze verdammte Viertel Mucke für Lau aus dem eigenen Auto bekommt. Als logische Konsequenz ließ ich mir ein Autotelefon einbauen, mit welchem nur Gespräche innerhalb meines Fahrzeugs möglich sind und welches rot leuchtet, wenn Sohn den Versuch startet, mir etwas während der Fahrt mitzuteilen.
Leider ist es so, dass Mütter, die mit einem Grinsen am Steuer hocken, für welches man sie unverzüglich in die Gummizelle packen müsste, mit Kippe am Zahn und einem vierjährigen Kind hinten rechts welches das gleiche Grinsen im Kleinformat trägt und nebenbei noch laut Metallica mitsingt ("die, die, die...") irgendwie uncool, wenn nicht sogar besorgniserregend wirken. Natürlich ist mir völlig unklar, warum das so ist, schließlich haben diese Menschen nicht die geringste Ahnung wie wahnsinnig besorgniserregend es erst bei mir daheim abgeht. Ein kleiner Lichtpunkt ist allerdings die Tatsache, dass Sohn nicht nur bei Metallica mitsingt, sondern auch bei anderen Interpreten, so heute bei Oomph und "Augen auf".
Witzig fand ich, dass er nicht nur mitsang, sondern auch headbangte und dabei ein leicht zerstörerisches Grinsen auf dem Gesicht hatte (ich musste spontan an Chucky denken), von dessen Ursprung ich keinen blassen Schimmer hatte. Ich fragte mich, wie ich dieses Grinsen 15 Jahre später interpretieren würde und beließ es dabei, als Zeige- und Mittelfinger meiner linken Hand plötzlich taub wurden, da das Blut in den Adern unter den Gefrierpunkt sank, was im Übrigen mal absolut gar nichts damit zu tun hat, dass ich Raucher und Linkshänder aus Leidenschaft und Überzeugung bin. Nachdem ich mir das Pseudoabsterben meiner Finger mit den wahnsinnigen Zukunftsvisionen über meinen Sohn erklärt hatte, gab ich mir den Minutentod in Form einer Lord 100 und freute mich des Lebens. Jedoch konnte ich es nicht dabei belassen. Ich musste herausfinden, inwiefern Sohn bereits assimiliert war. Daher wählte ich sorgfältig einige Titel aus, von denen ich vermutete, dass sie selbst ihn zum Ausflippen bringen würden. Ich drehte die Musik entsprechend lauf auf, gröhlte lauthals mit, sprang vom Stuhl und legte ein Gitarrensolo der ersten Güte hin, während mein Haar die Wohnzimmerluft in ca. 1,69 m lange Spaghetti schnitt. Ich warf gespannt einen Blick zu meinem Sohn um seine Reaktionen zu beobachten, als folgendes geschah: Nichts.
Sohn starrte mich völlig entgeistert an und schwieg. Ich wiederholte das Prozedere, dieses Mal mit etwas mehr Nachdruck. Er schwieg weiterhin, wenn auch etwas lauter als zuvor. Enttäuscht über meine Niederlage, gab ich den Versuch Sohn aus Reserve zu locken auf und pflanzte mich wieder auf meinen Stuhl, um ein weiteres Mal für einige Minuten zu sterben. Es musste eine Art Vorführeffekt gewesen sein, dass Sohn ausgerechnet jetzt nicht mitmachen wollte. Vielleicht lag es aber auch daran, dass er seit gestern an leichtem Fieber leidet, welches mir zugegeben etwas Kopfschmerzen bereitet.
Wie dem auch sei, ich tauchte anschließend in die Welt der Internetforen ein, um meinen Geist von Dummheit, Größenwahn und mangelnder Bildung umnachten zu lassen. Es funzte in der Tat sehr gut. Irgendwann belullen einen die wahnsinnigen und realitätsfremden Aussagen so sehr, dass man jegliches Gefühl für Zeit, Raum und vorallem Verstand verliert. Es ist wie eine Art Kollektiv, in welchem man sich pudelwohl fühlt und irgendwann tatsächlich glaubt, ein kläffender Pudel zu sein oder sich zumindest auf seinem Intelligenzniveau befindet, auch wenn kein Schwein weiß, wie hoch es eigentlich ist. Alternativ dazu startet man den Versuch aus dem Kollektiv auszubrechen, was aber an Wahnsinn grenzt und schier unmöglich ist, wenn man nicht wenigstens mit der Holzkeule in der Hand auf einen Baum zurück klettert, sich freiwillig in einen Einzeller verwandelt oder mit einer Wasserpistole Amok läuft.
Ich entschied mich übrigens für ein selten dämliches Grinsen, welches ich ohnehin bis zur Perfektion beherrsche. Zur Stunde warte ich auf meine Einweisung.
Zwei Wochen können eine wahnsinnig lange Zeit sein. Wer kennt es nicht: Zwei Wochen ohne Sex, zwei Wochen ohne Lappen, zwei Wochen ohne Gehirn oder eben zwei Wochen ohne Kind, wie es bei mir der Fall war. Die Veränderungen, die Mutter und Kind in diesem Zeitraum mitmachten sind bemerkenswert. Während ich mir üblicherweise einbildete nicht mehr grob geschätzt 28, sondern eher zwischen 19 und 21 zu sein, machte Sohn enorme Fortschritte, wie ich heute feststellen musste. Es ist ja allgemein bekannt, dass er Metallica recht cool findet, weil er sich im Auto über die zu leise Musik beschwert und ich dann notgedrungen lauter machen muss. An sich ist das kein Problem für mich. Problematisch wird es nur dann, wenn ich an einer Kreuzung stehe und alle anderen Verkehrsgeräusche - so auch das meines Autos - nicht mehr hören kann, weil Met alles übertönt. Normalerweise weiß man ja gar nicht, wie laut Passanten die Musik aus einem geschlossenen Fahrzeug hören, bis man irgendwann nachts um 23 Uhr verbotenerweise heimlich Altglas entsorgen will und das ganze verdammte Viertel Mucke für Lau aus dem eigenen Auto bekommt. Als logische Konsequenz ließ ich mir ein Autotelefon einbauen, mit welchem nur Gespräche innerhalb meines Fahrzeugs möglich sind und welches rot leuchtet, wenn Sohn den Versuch startet, mir etwas während der Fahrt mitzuteilen.
Leider ist es so, dass Mütter, die mit einem Grinsen am Steuer hocken, für welches man sie unverzüglich in die Gummizelle packen müsste, mit Kippe am Zahn und einem vierjährigen Kind hinten rechts welches das gleiche Grinsen im Kleinformat trägt und nebenbei noch laut Metallica mitsingt ("die, die, die...") irgendwie uncool, wenn nicht sogar besorgniserregend wirken. Natürlich ist mir völlig unklar, warum das so ist, schließlich haben diese Menschen nicht die geringste Ahnung wie wahnsinnig besorgniserregend es erst bei mir daheim abgeht. Ein kleiner Lichtpunkt ist allerdings die Tatsache, dass Sohn nicht nur bei Metallica mitsingt, sondern auch bei anderen Interpreten, so heute bei Oomph und "Augen auf".
Witzig fand ich, dass er nicht nur mitsang, sondern auch headbangte und dabei ein leicht zerstörerisches Grinsen auf dem Gesicht hatte (ich musste spontan an Chucky denken), von dessen Ursprung ich keinen blassen Schimmer hatte. Ich fragte mich, wie ich dieses Grinsen 15 Jahre später interpretieren würde und beließ es dabei, als Zeige- und Mittelfinger meiner linken Hand plötzlich taub wurden, da das Blut in den Adern unter den Gefrierpunkt sank, was im Übrigen mal absolut gar nichts damit zu tun hat, dass ich Raucher und Linkshänder aus Leidenschaft und Überzeugung bin. Nachdem ich mir das Pseudoabsterben meiner Finger mit den wahnsinnigen Zukunftsvisionen über meinen Sohn erklärt hatte, gab ich mir den Minutentod in Form einer Lord 100 und freute mich des Lebens. Jedoch konnte ich es nicht dabei belassen. Ich musste herausfinden, inwiefern Sohn bereits assimiliert war. Daher wählte ich sorgfältig einige Titel aus, von denen ich vermutete, dass sie selbst ihn zum Ausflippen bringen würden. Ich drehte die Musik entsprechend lauf auf, gröhlte lauthals mit, sprang vom Stuhl und legte ein Gitarrensolo der ersten Güte hin, während mein Haar die Wohnzimmerluft in ca. 1,69 m lange Spaghetti schnitt. Ich warf gespannt einen Blick zu meinem Sohn um seine Reaktionen zu beobachten, als folgendes geschah: Nichts.
Sohn starrte mich völlig entgeistert an und schwieg. Ich wiederholte das Prozedere, dieses Mal mit etwas mehr Nachdruck. Er schwieg weiterhin, wenn auch etwas lauter als zuvor. Enttäuscht über meine Niederlage, gab ich den Versuch Sohn aus Reserve zu locken auf und pflanzte mich wieder auf meinen Stuhl, um ein weiteres Mal für einige Minuten zu sterben. Es musste eine Art Vorführeffekt gewesen sein, dass Sohn ausgerechnet jetzt nicht mitmachen wollte. Vielleicht lag es aber auch daran, dass er seit gestern an leichtem Fieber leidet, welches mir zugegeben etwas Kopfschmerzen bereitet.
Wie dem auch sei, ich tauchte anschließend in die Welt der Internetforen ein, um meinen Geist von Dummheit, Größenwahn und mangelnder Bildung umnachten zu lassen. Es funzte in der Tat sehr gut. Irgendwann belullen einen die wahnsinnigen und realitätsfremden Aussagen so sehr, dass man jegliches Gefühl für Zeit, Raum und vorallem Verstand verliert. Es ist wie eine Art Kollektiv, in welchem man sich pudelwohl fühlt und irgendwann tatsächlich glaubt, ein kläffender Pudel zu sein oder sich zumindest auf seinem Intelligenzniveau befindet, auch wenn kein Schwein weiß, wie hoch es eigentlich ist. Alternativ dazu startet man den Versuch aus dem Kollektiv auszubrechen, was aber an Wahnsinn grenzt und schier unmöglich ist, wenn man nicht wenigstens mit der Holzkeule in der Hand auf einen Baum zurück klettert, sich freiwillig in einen Einzeller verwandelt oder mit einer Wasserpistole Amok läuft.
Ich entschied mich übrigens für ein selten dämliches Grinsen, welches ich ohnehin bis zur Perfektion beherrsche. Zur Stunde warte ich auf meine Einweisung.
- Tags Alltag, Mutterkind, Prof. Dr. K.
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