24.11.2006

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358 Tage nach 30

Mir fiel eben auf, dass ich schon lange nicht mehr über die wirklich wichtigen Dinge des Lebens geschrieben habe. Ich weiß zwar im Moment nicht, welche das sein könnten, aber sobald sie mir einfallen, werde ich sie an dieser Stelle mitteilen - soll ja niemand dumm sterben müssen. Nichtsdestotrotz brauche ich keinen Grund, um über 358 Tage nach 30 zu schreiben. Ja, liebe Freunde und Feinde, heute in einer Woche ist es soweit: Ich werde erwachsen. Dieses Mal endgültig und unaufhaltsam.

Die wichtige Frage ist nun: Wie geht man mit dieser Erkenntnis eigentlich um? Oder andersrum: Was hat sich in den letzten 358 Tagen verändert? Das ist doch eigentlich supi einfach, denn in dieser Zeit hat sich wirklich etwas getan:

1. Ich stopfe nicht mehr. Seitdem mir diverse Bösewichte einen Strich durch die Rechnung gemacht und meine Sticks abgeschafft haben, bin ich auf Zigarillos (wie dekadent!) umgestiegen. Muss man

28.10.2006

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Basteln für Dummies. Heute: Die Laterne

Alle Jahre wieder immer das Selbe: Ich ahne nichts böses, will Sohn vom Kindergarten abholen und habe in dem kleinen Holzfach mit dem roten Apfel, welches Sohn gehört, was zu sehen: Ein herbstlicher Zettel mit genauso herbstlichem Text, welcher mir deutlich zu verstehen gibt, dass sich der nächste Elternabend in rasanter Geschwindigkeit anbahnt. Und wie auch schon letztes Jahr und die Jahre davor, habe ich es mal wieder mit einem Motto-Elternabend zu tun: Das anstehende Laternenfest und das damit verbundene Basteln einer Laterne.

Doch dieses Jahr war ich schlicht und ergreifend nicht in der Lage am Elternabend teilzunehmen, also durfte ich freundlicherweise die Laterne in meinen heimischen vier Wänden basteln und hatte

28.09.2006

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Fiese Scheitel

Selten so einen Käse im Netz gelesen und selten so gelacht wie hier. Die Seite ist ein wahres Unikat!

Wie der Homepagetitel schon andeutet, hat es der Besucher mit einer verdammt haarigen Sache zu tun. Das klingt jetzt auf den ersten "Blick" langweilig, ist es aber gar nicht, denn das wahre Highlight sind nicht - wie vermutet - Bilder von diversen Haarschnitten (oben wie unten! *anmerk* CDU/CSU-Mitglieder bitte weiter klicken!), sondern die genialen Kommentare, die es zu den pics zu lesen gibt.

Eins vorne weg: Der Homepage-Betreiber hat sich nicht die Mühe gemacht, die Seite optisch wie grammatikalisch auf Vordermann zu bringen, aber das kann man ihm locker verzeihen. Hier gibt es so viele Bilder und so viele Kommentare dazu, dass sowas einfach zu viel verlangt wäre. Daher präsentiert sich die Seite in einem leicht chaotischen Zustand. Ich empfehle dem Besucher, sie mit System zu durchforsten, damit er nichts übersieht.

Die Existenz hat die Seite einem gewissen John Kincade zu verdanken. Niemand weiß so genau wer dieser Mensch ist, außer irgendwelchen Spießern, die gerade googlen. Und mal ehrlich: Es ist völlig bums, wer das ist! Wichtig ist doch, dass er ein hervorragendes Vorbild wurde, schließlich würde es diese Wahnsinnseite ohne ihn nie geben!

Lesenwerte Scheitellinks:
Besonders interessant ist imho der "Neckermann Katalog" aus dem Jahre 1975, das Glossar und natürlich die Fotogalerie (hier unbedingt die Schamhaarfrisuren anklicken! Wer danach noch immer nichts von Intimrasur hält, hat einen Orden verdient!)

Hingehen, schlapplachen!

26.09.2006

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Das Abschiedsgeschenk

Es muss irgendwann im Juni 1987 gewesen sein, als ich Pjotr am Bahngleis 1, dem einzigen Gleis, was der Bahnhof von Žaclér (Tschechische Republik) vorzuweisen hatte, begegnete. Unser erster Kontakt war genauso unspektakulär wie die anschließende Freundschaft (um diesem seltsamen zwischenmenschlichen Konstrukt einen Namen zu geben), die wir nach unserer ersten Begegnung ein gutes Jahrzehnt lang pflegten.

Unweit vom Žaclér Bahnhof gab es eine kleine Absteige, in der Pjotr täglich zur Mittagszeit anzutreffen war. Mir wird heute noch ganz anders, wenn ich an diese Klitsche denke. Noch nie zuvor hatte ich solch eine lausige Kneipe gesehen, geschweige denn betreten. Aber in Anbetracht der Tatsache, dass es in Žaclér weit und breit keine öffentliche Toilette gab, war der Schuppen das

24.08.2006

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Salatwörter

Bla …blabbla … blubb. $$$$$$$$. Motherfucker. Fuck. Mother. Bbla. I'm immune.Hoch. Runter. Raus. Nein … Alles nur blabla. Booooiiinnng. Boiiiiiiing. Ihng. Grütze. Kill'em all. Oh my God. Gummizelle. Uaaaaaaargh. Srrrrrrrrrrrm. Drdrdruummm. No hate. Da hat einer den Titel geklaut. Sauerei. MH forever. Yey! Hmpffffffff… Breath in – breath out. Ui toll. Grütze. Schon wieder leere Seite. Oberhass. Ich find den Scheißlink nimmer. Ich will keinen Leerstuhl für Semantik, ich will nur den Scheiß Link. (Scheißlink oder scheiß Link?). Öööööörrrrrrrrrrrrrrrrrrh. Was zum Teufel ist forensische Linguistik und wie schlecht ist das Lied eigentlich? Blllaaaaaaa. Such mal nach Sehnsucht und du kriegst Pilger. Verschwindet. Ich glaub nicht an Gott und ich bin nicht katholisch. Ade.

31.07.2006

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Von Mördern und Latten

Festplatten sind toll. Man findet allerlei Kram, den man einmal im Zustand der geistigen Umnachtung geschrieben hat. Ich weiß, dass es viele Fans meiner geistigen Umnachtung gibt, daher möchte ich natürlich niemandem den nachfolgenden Text von äußerst wichtigem Inhalt vorenthalten.

Zensurliebhaber, CDU/CSU-Mitglieder und Jesusfreaks gehen jetzt bitte woanders hin. Danke.


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Das erste Mal wurde ich mit einem männlichen Geschlechtsorgan in den 70er Jahren konfrontiert, als ca. die Hälfte meiner Gene aus dem selbigen katapultiert wurde und sich bei meiner Mutter

23.07.2006

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Bonjour Tristesse

Liebster,

du würdest vermutlich herzhaft lachen, wenn du wissen würdest, was ich gerade tue. Und vermutlich würdest du noch nicht einmal glauben, dass ich es wirklich für dich tue. Aber für wen denn sonst, Liebster, wenn nicht für dich?

Wieviele Worte habe ich in den letzten Jahren in mühevoller Kleinarbeit zu Papier gebracht? Wie oft saß ich stundenlang vor einem leeren Blatt, weil ich mich unfähig sah, meine Gefühle und Gedanken niederzuschreiben? Wieviele Nächte vergingen, in denen ich nach den passenden Worten gesucht habe und doch nur minderwertigen Ersatz fand? So viele Worte und doch so wenig gesagt. Sie kamen aus meinem tiefsten Inneren und haben doch nur an der Oberfläche kratzen können. Ich bin ein Maler, der nur eine Farbe kennt und doch kann ich farbenfrohe Bilder mit bloßen Worten malen. Aber diese Worte werden nur in meinen Gedanken gemalt, denn ich bin nicht im Stande sie

09.06.2006

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Helden wie ich

1.
Schon seit zwei oder drei Wochen ziert das Rasenmäher-Schild die rechte Wand neben meiner Haustür. Ich schaute weg, ich verband mir die Augen, ich hing das Schild jemandem anderen an die Tür, ich versuchte es zu vernichten... ich gab wirklich alles und doch war es der Nachbar unter mir, der mir mit einem freundlichen Hinweis mitteilte, dass der Rasen bald zu hoch für den Rasenmäher sein würde und ich ran müsste.

Ich bin mit Abstand die Frau mit den meisten männlichen Bekannten auf diesem Planeten. Diese zahlreichen Bekanntschaften führten auch dazu, dass ich seitdem ich in dieser Wohnung wohne,

28.05.2006

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Kabale und Liebe

I
Sommer, Sonne, Leichtsinn. Ich werde von den Geschehnissen wachgeküsst, wie Dornröschen aus ihrem Schlaf. Ich bin Alice im Wunderland. Der Baum brennt und ich habe es viel zu spät bemerkt. Hör auf, darüber zu nachzudenken. Du bist vielleicht nur blind. Und ein hoffnungsloser Idealist. Warum muss ich unbedingt herausfinden, ob die Puzzlestücke zusammen passen? Es war ein wunderbarer Kuss. Vielleicht sogar der Beste.

II
Anderer Sommer, anderes Märchen. Ich bin Schneewittchen und tanze mit den sieben Zwergen

05.05.2006

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...

Stell dir vor, es ist Frieden und du kämpfst noch immer auf verlorenem Posten.

Ich könnte dir sagen, was sich hinter dem Horizont befindet, weil ich schon einmal dort war. Dort, an jener Stelle, wo alles anfängt und gleichzeitig aufhört, wo Zeit keine Macht hat und perfekte Momente eine Ewigkeit dauern. Es ist der schönste Ort, den man je zu Gesicht bekommen kann und gleichzeitig ist es ein Ort, den nur wenige zu sehen bekommen. Nicht, weil sie es nicht verdient hätten, sondern weil sie nicht die Tür benutzen. Der Weg führt aber durch die Tür. Warum nimmt niemand diesen Weg?

1996 bekam ich zum Geburtstag von einer guten Freundin ein Buch geschenkt. Es handelt von einem Menschen, der auf dem Höhepunkt seines Daseins, seiner Karriere und all dem, was er schon immer erreichen wollte, aussteigt. Im Laufe der Jahre habe ich dieses Buch viele Male gelesen und jedes Mal stockt mein Atem an ein, zwei bestimmten Stellen. Eine davon ist eine sehr seltsame Stelle, weil

22.02.2006

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Du und Ich

Du und ich
zwei Magnete
kommen sich näher
und näher
die Minuspole
einander zugewandt
Dreh dich nicht um!

Dieses Gedicht fand ich bei einem meiner Streifzüge durchs Internet. Achtzehn Wörter, die alles sagen, wenn man sie nur lässt und dabei genau zuhört.

Hassliebe. Jeder von uns kennt dieses Wort, aber nicht jeder hat es auch schon gefühlt. Es sei ihm an dieser Stelle gesagt, dass er nichts verpasst hat. Hassliebe ist mit Abstand die schmerzhafteste

14.02.2006

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Für Dich

  • Frag mich nicht, warum ich das tue. Ich weiß es selbst nicht.
  • Ich mag deine Stimme und ich mag dein Lachen. Aber ich hasse es, wenn du singst. 
  • Irgendwas ist passiert, denn die Dinge haben sich geändert. Ich versuche gerade herauszufinden, ob zum Positiven oder Negativen. 
  • Ich hoffe wirklich, dass du Erfolg haben wirst. Ehrlich. Ich wünschte nur, ich hätte auch Erfolg. 
  • Ja, ich hätte dir damals bei dieser Aussage in die Weichteile treten sollen. 
  • Ich verstehe dich nicht. Wir sprechen nicht mehr dieselbe Sprache. 
  • Hast du dich je gefragt, wer ich wirklich bin? 
  • Worin besteht der Unterschied zwischen Hingabe und Selbstaufgabe?

24.01.2006

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Utopia

Nachts, wenn ich durch das Fenster schaue, sehe ich nicht die Häuser in meiner Nachbarschaft, die zugefrorenen Scheiben der Autos oder das schwache Licht der Straßenlaternen. Ich sehe eine saftige Wiese, die so grün ist, dass sie die Vorstellungskraft sprengt. Ich sehe eine Sonne, deren Strahlen wie Spinnweben über den noch vom Tau benetzten Gräsern hängen, sich in der Feuchtigkeit in Regenbogenfarben brechen und sie anschließend verdampfen lassen. Ich höre einen Wildbach plätschern, dessen kühles Wasser das reinste ist, was ich je zu Gesicht bekommen werde. Ich atme unbeschwerte Luft ein, tanke meine Lungen auf und spüre, wie sich mein Körper von seinen Lasten befreit und reinigt. Es ist ein Ort der Vollkommenheit und des Friedens. Ein Ort, wo der Mensch im Einklang mit sich selbst leben kann, seine Schmerzen vergessen und seine Wunden heilen kann. Dort, jenseits jeglicher Zivilisation, Moral, Tradition und Gesellschaft herrscht nur das Gesetz der Natur. Sie ist selbstlos, denn sie gibt, fordert aber nicht. Sie schenkt Glück. Und Frieden. Ganz viel Frieden. Und sie lässt vergessen. Sie lässt alles vergessen, was sich tief im Innersten wie ein Parasit eingenistet hat, an den Kräften zehrt und quält. Stunde um Stunde. Tag für Tag. Sie beantwortet alle Warum und Weshalb, sie lässt kein Vielleicht zu und doch schränkt sie nicht ein.

Ich laufe barfuss über die grünste aller Wiesen. Das Gras kitzelt an meinen Beinen, irgendwo singt ein Vogel. Ich lache. Es ist ein befreiendes und klärendes Lachen. Ein zufriedenes und glückliches Lachen. Ein niemals enden wollendes Lachen. Und während ich lache, verwelken alle, die meinen Weg gekreuzt und die ich nun hinter mir gelassen habe: Diejenigen, die waren; diejenigen, die sind - und die, die nie sein werden. Sie verblassen immer mehr, werden zu Schatten, die sich nur noch erahnen lassen, bis sie schließlich vollständig verschwunden sind, als ob sie nie existiert und ihre Spuren hinterlassen haben und am Ende nur noch ich übrig bleibe.
Dort, an diesem Fleckchen Erde, wohnt die Freiheit.