08.11.2004
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Von Sport ist Mord oder wenn Tod in Rente geht
Komische Dinge passieren, auch wenn ich nicht sicher sein kann, dass sie nur mir passieren. Wer weiß das schon. Ich hege den Verdacht, dass ich so langsam aber sicher in die Midlife-Krise rutsche (wer hat jetzt alte Schachtel gedacht? Ich sprach von langsam!)
Zwischen Mund-zu-Schwanzbeatmungen, V for Vendetta, 93jährigen alten Knackern, die über Verhütung sprechen und masochistischen Tendenzen geht der Tod in Rente und ich in den Wahnsinn. Aber ich fange am Besten mal von vorne an.
Wer kennt es nicht - ich gebe zu, dass dies eine rhetorische Frage war - man kommt sackemüde heim, gestresst von dem ach so beschwerlichen Joballtag und hat nur noch einen Gedanken im Kopf: Schlaf oder Tod. Auch wenn ich zugegebenermaßen Sympathien für den Tod entwickele (ich bemerkte es erst gestern Abend wieder und war für eine Sekunde wie gelähmt ob dieser Tatsache) entschied ich mich nicht für ihn. Allerdings auch nicht für das weiche Bettchen, was nebenan nach mir verzweifelt schrie. Nein, ich wusste, dass heute der Tag war, an dem ich meinen inneren Schweinehund besiegen würde. Es fing schon damit an, dass ich pappsatt nur mit Mühe einem frontalen Zusammenstoß mit meinem lilanen Window-Color-Kotze-Cola-Streichwurstbrot-Teppich gerade noch in letzter Sekunde vermeiden konnte. Natürlich hatte meine Müdigkeit überhaupt nichts damit zu tun, dass mich der Bodenbelag meines Wohnzimmers wie magisch anzog, sondern nur die, in der Zwischenzeit aus mir unerklärlichen Gründen gewachsene, Schwerkraft. Und diese war leider allgegenwärtig, wie ich Minuten später wieder einmal mit einem prüfenden Blick in meinem eingerahmten Matrix-Poster-Spiegel feststellte. Mir war klar, dass es so nicht mehr weiter gehen konnte, jedoch war mir genauso klar, dass ich heute mit meiner Müdigkeit keinen Blumentopf mehr gewinnen würde, obgleich ich sogar zwei davon für meine kürzlich gekauften Wohnzimmerpflanzen benötigte.
Irgendwie kam ich nach dem Teller Spaghetti und einem Sahnepudding ohne Sahne auf die Idee Musik zu hören. Komischerweise war es nicht wie so oft Metallica (daher gibt es heute keine Fortsetzung von Being Lars Ulrich), sondern etwas weitaus frischeres und moderneres - worauf man natürlich auch Headbangen konnte, auch wenn das Zweckentfremdung vom Bösartigsten war. Zu allem Überfluss hatte ich dann auch noch den Drang mich zu bewegen, was mir wirklich Sorgen machte. Jedoch rechnete ich erst dann mit dem Schlimmsten, als ich hüpfend und tanzend in Unterwäsche durch meine Wohnung sprang und meinen Matrixspiegel ansexelte. Das Ganze hielt ungelogen mindestens eine Stunde an, und beinhaltete die Dauerschleife in Winamp und einen klatschnassen Rücken. Und nicht nur das. Ich tanzte, als wäre es mein letztes Mal. Zwischendrin fand sich die ein oder andere obligatorische Übung für meinen Allerwertesten, die ich seit Wochen unter Hasswahn und ausgefeilten Selbstmordplänen jeden Abend vollzog. Im Nachhinein gehe ich davon aus, dass ich eine stark erotisch angehauchte Version von Aerobic in meinem Wohnzimmer an diesem Montag Nachmittag vollzog, die sämtliche vorhandene und nicht vorhande Säfte meines Körpers in Wallung brachte und meine Lunge nach draußen zur Reparatur beförderte.
Und dennoch fühlte ich mich einfach nur gigantisch. Ich redete mir ein, dass ich mir überhaupt keine Sorgen machen müsste - die nächste Badesaison kam bestimmt und mit ihr der unbekannte lilane Badehosenarsch und mein bis dahin zum jungen Schwan mutierter Körper, der alle offiziellen und inoffiziellen Freibadpreise gewinnen würde. Mit viel Glück würden auch zwei Blumentöpfe dabei sein, so dass sich die Sache doppelt lohnte.
Ich kenne ja so einige Freaks. Einer davon ist z. B. ein jüngerer Geselle, der dazu verdammt ist, als eine der wenigen intelligenten Spezies unter Patienten zu verweilen und dort den Herr des Flures zu spielen. Mit Geschick und Diplomatie versucht er, dem Bösen ein Ende zu bereiten, ohne zu seinen ramboiden Methoden zu greifen, obgleich ich mir diese sehr gut bei ihm vorstellen kann. Eigentlich gefällt mir dieser Gedanke immer besser, je länger ich darüber nachdenke. Spontanerweise verziehen sich meine Lippen zu einem - ja - leicht dümmlichen Grinsen, während verschiedene Konstellationen irgendwo, in einem mir unbekannten Teil meines Gehirns, der nur für extradreckige Ideen ... verdammt, wie kommt das Tischbein zwischen meine Beine? Nun ja, wo war ich stehen geblieben? Ach ja. Dieser junge Geselle lebt nach dem Prinzip Mind over Matter, welches heute auch auf mich zutraf. Ich gab alles. Ich gab mehr als alles! Ich gab einfach verdammt viel. Es schien, als ob mein Körper nicht mehr mir gehörte, sondern irgendjemandem anderen. Mein Becken verselbstständigte sich und hatte permanent den Drang nach vorne zu schnellen und Ass-shaking zu betreiben. Es muss grauenhaft sein, seinen Körper nicht mehr vollständig beherrschen zu können oder nur unter Einsatz von Energien, die Jenseits von Gut und Böse waren und wegen dem dreckigen Grinsen im Gesicht entstanden oder vielleicht auch auf Grund der wehenden Mähne, die einst mal fein säuberlich gekämmtes Haar war, unter Kontrolle zu halten. Immerhin kann ich mir nun vorstellen, wie sich Windle Poons als Untoter gefühlt hat, auch wenn ich meilenweit davon entfernt bin, untot zu sein. Glaube ich.
Sicherlich fragt sich der ein oder andere an dieser Stelle, wer Windle Poons ist. Nun, die Erklärung würde den Rahmen dieses Blogs sprengen. Und außerdem ist Tod eh interessanter als er. Denn Tod ist nicht ein kleiner dicker 130jähriger Zauberer, sondern ein 2m großes Skelett mit einer gigantischen Sense, welches in Rente geht, bevor es stirbt. Ich liebe große ... äh Männer. Jo.
Mir scheint, meine Gedanken geraten etwas durcheinander. Außerdem setzen wieder diese komischen Zuckungen meines rechten - nein, dieses Mal nicht Mundwinkels - sondern Pomuskels ein. Es muss ein Virus sein, eins von der bösartigsten Sorte, welches mich heimlich erwischt hat und nun zu Schandtaten treibt. Ich denke, dieses Mal werde ich wenigstens den Rolladen runter lassen. Aber vielleicht hat das Ganze auch mit überschüssiger Lebensenergie zu tun, weil Tod in Rente gegangen ist und nun niemand da ist, der die Toten mitnimmt und die Energie entsorgt? Sie muss sich in meinem Hintern verschanzt haben und treibt nun dumme Spielchen mit ihm. Jo. So muss es sein. Poltergeistaktivitäten vom Allerwertesten ... äh Allerfeinsten. Anders kann ich es mir nicht erklären. Verdammt. Alles Sense!
Zwischen Mund-zu-Schwanzbeatmungen, V for Vendetta, 93jährigen alten Knackern, die über Verhütung sprechen und masochistischen Tendenzen geht der Tod in Rente und ich in den Wahnsinn. Aber ich fange am Besten mal von vorne an.
Wer kennt es nicht - ich gebe zu, dass dies eine rhetorische Frage war - man kommt sackemüde heim, gestresst von dem ach so beschwerlichen Joballtag und hat nur noch einen Gedanken im Kopf: Schlaf oder Tod. Auch wenn ich zugegebenermaßen Sympathien für den Tod entwickele (ich bemerkte es erst gestern Abend wieder und war für eine Sekunde wie gelähmt ob dieser Tatsache) entschied ich mich nicht für ihn. Allerdings auch nicht für das weiche Bettchen, was nebenan nach mir verzweifelt schrie. Nein, ich wusste, dass heute der Tag war, an dem ich meinen inneren Schweinehund besiegen würde. Es fing schon damit an, dass ich pappsatt nur mit Mühe einem frontalen Zusammenstoß mit meinem lilanen Window-Color-Kotze-Cola-Streichwurstbrot-Teppich gerade noch in letzter Sekunde vermeiden konnte. Natürlich hatte meine Müdigkeit überhaupt nichts damit zu tun, dass mich der Bodenbelag meines Wohnzimmers wie magisch anzog, sondern nur die, in der Zwischenzeit aus mir unerklärlichen Gründen gewachsene, Schwerkraft. Und diese war leider allgegenwärtig, wie ich Minuten später wieder einmal mit einem prüfenden Blick in meinem eingerahmten Matrix-Poster-Spiegel feststellte. Mir war klar, dass es so nicht mehr weiter gehen konnte, jedoch war mir genauso klar, dass ich heute mit meiner Müdigkeit keinen Blumentopf mehr gewinnen würde, obgleich ich sogar zwei davon für meine kürzlich gekauften Wohnzimmerpflanzen benötigte.
Irgendwie kam ich nach dem Teller Spaghetti und einem Sahnepudding ohne Sahne auf die Idee Musik zu hören. Komischerweise war es nicht wie so oft Metallica (daher gibt es heute keine Fortsetzung von Being Lars Ulrich), sondern etwas weitaus frischeres und moderneres - worauf man natürlich auch Headbangen konnte, auch wenn das Zweckentfremdung vom Bösartigsten war. Zu allem Überfluss hatte ich dann auch noch den Drang mich zu bewegen, was mir wirklich Sorgen machte. Jedoch rechnete ich erst dann mit dem Schlimmsten, als ich hüpfend und tanzend in Unterwäsche durch meine Wohnung sprang und meinen Matrixspiegel ansexelte. Das Ganze hielt ungelogen mindestens eine Stunde an, und beinhaltete die Dauerschleife in Winamp und einen klatschnassen Rücken. Und nicht nur das. Ich tanzte, als wäre es mein letztes Mal. Zwischendrin fand sich die ein oder andere obligatorische Übung für meinen Allerwertesten, die ich seit Wochen unter Hasswahn und ausgefeilten Selbstmordplänen jeden Abend vollzog. Im Nachhinein gehe ich davon aus, dass ich eine stark erotisch angehauchte Version von Aerobic in meinem Wohnzimmer an diesem Montag Nachmittag vollzog, die sämtliche vorhandene und nicht vorhande Säfte meines Körpers in Wallung brachte und meine Lunge nach draußen zur Reparatur beförderte.
Und dennoch fühlte ich mich einfach nur gigantisch. Ich redete mir ein, dass ich mir überhaupt keine Sorgen machen müsste - die nächste Badesaison kam bestimmt und mit ihr der unbekannte lilane Badehosenarsch und mein bis dahin zum jungen Schwan mutierter Körper, der alle offiziellen und inoffiziellen Freibadpreise gewinnen würde. Mit viel Glück würden auch zwei Blumentöpfe dabei sein, so dass sich die Sache doppelt lohnte.
Ich kenne ja so einige Freaks. Einer davon ist z. B. ein jüngerer Geselle, der dazu verdammt ist, als eine der wenigen intelligenten Spezies unter Patienten zu verweilen und dort den Herr des Flures zu spielen. Mit Geschick und Diplomatie versucht er, dem Bösen ein Ende zu bereiten, ohne zu seinen ramboiden Methoden zu greifen, obgleich ich mir diese sehr gut bei ihm vorstellen kann. Eigentlich gefällt mir dieser Gedanke immer besser, je länger ich darüber nachdenke. Spontanerweise verziehen sich meine Lippen zu einem - ja - leicht dümmlichen Grinsen, während verschiedene Konstellationen irgendwo, in einem mir unbekannten Teil meines Gehirns, der nur für extradreckige Ideen ... verdammt, wie kommt das Tischbein zwischen meine Beine? Nun ja, wo war ich stehen geblieben? Ach ja. Dieser junge Geselle lebt nach dem Prinzip Mind over Matter, welches heute auch auf mich zutraf. Ich gab alles. Ich gab mehr als alles! Ich gab einfach verdammt viel. Es schien, als ob mein Körper nicht mehr mir gehörte, sondern irgendjemandem anderen. Mein Becken verselbstständigte sich und hatte permanent den Drang nach vorne zu schnellen und Ass-shaking zu betreiben. Es muss grauenhaft sein, seinen Körper nicht mehr vollständig beherrschen zu können oder nur unter Einsatz von Energien, die Jenseits von Gut und Böse waren und wegen dem dreckigen Grinsen im Gesicht entstanden oder vielleicht auch auf Grund der wehenden Mähne, die einst mal fein säuberlich gekämmtes Haar war, unter Kontrolle zu halten. Immerhin kann ich mir nun vorstellen, wie sich Windle Poons als Untoter gefühlt hat, auch wenn ich meilenweit davon entfernt bin, untot zu sein. Glaube ich.
Sicherlich fragt sich der ein oder andere an dieser Stelle, wer Windle Poons ist. Nun, die Erklärung würde den Rahmen dieses Blogs sprengen. Und außerdem ist Tod eh interessanter als er. Denn Tod ist nicht ein kleiner dicker 130jähriger Zauberer, sondern ein 2m großes Skelett mit einer gigantischen Sense, welches in Rente geht, bevor es stirbt. Ich liebe große ... äh Männer. Jo.
Mir scheint, meine Gedanken geraten etwas durcheinander. Außerdem setzen wieder diese komischen Zuckungen meines rechten - nein, dieses Mal nicht Mundwinkels - sondern Pomuskels ein. Es muss ein Virus sein, eins von der bösartigsten Sorte, welches mich heimlich erwischt hat und nun zu Schandtaten treibt. Ich denke, dieses Mal werde ich wenigstens den Rolladen runter lassen. Aber vielleicht hat das Ganze auch mit überschüssiger Lebensenergie zu tun, weil Tod in Rente gegangen ist und nun niemand da ist, der die Toten mitnimmt und die Energie entsorgt? Sie muss sich in meinem Hintern verschanzt haben und treibt nun dumme Spielchen mit ihm. Jo. So muss es sein. Poltergeistaktivitäten vom Allerwertesten ... äh Allerfeinsten. Anders kann ich es mir nicht erklären. Verdammt. Alles Sense!
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