05.12.2005
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Wie fühlt sich die Mitte an?
Er vergräbt sein Gesicht in meinen Haaren. Seine Lippen berühren meinen Nacken.
"Du denkst falsch über mich" sagt er. "Es ist nicht so, wie du glaubst." Mir ist im Grunde genommen völlig unklar, was ich glaube. Und noch unklarer ist mir, was er glaubt, dass ich glaube. Und trotzdem nicke ich. Gedankenverloren.
Erdrückendes Schweigen. Sekunden und Minuten lang. Wir starren beide ins Leere. Dann, aus heiterem Himmel, schaut er mich an und sagt, dass er auf mich steht. Ich blinzele. Heute? Überhaupt? Sexuell? Intellektuell? Noch nie hat mir ein Satz solche Kopfschmerzen bereitet. Ich habe Ewigkeiten über die Bedeutung nachgedacht und kam zu keinem zufrieden stellenden Resultat. "Ich stehe auf dich" murmelt er ein weiteres Mal, als ob er sicher sein will, dass ich seine Worte verstanden habe. Dieses Mal nicke ich. Und frage, seit wann ihm das bewusst ist. Seit sechs Monaten.
Ich habe diese sechs Monate sehr gut in Erinnerung. Es waren Monate voller Ungewissheit. Monate voller Schweigen.
Das Feuerzeug klackt, als er sich eine Zigarette ansteckt. "Eigentlich", meint er nach einigen Zügen, "gehören wir zusammen."
Ich will laut auflachen. Eigentlich klang er vor einigen Monaten ganz anders. Er schaut mich an, aber in Wirklichkeit an mir vorbei. Ich kann sein Gesicht in der Dunkelheit nur erahnen, obwohl er direkt neben mir sitzt. Schulter an Schulter. Bein an Bein. Seine Augen leuchten. Wie immer. Und wie immer versinke ich in ihnen.
"Wie fühlt sich die Mitte an?"
Eine seltsame Frage. Ich möchte sie gerne beantworten, kenne jedoch die Antwort nicht. Eine Hand berührt meine Schulter. Drückt mich an seinen Körper. Ich könnte jetzt sterben und hätte nicht den Eindruck etwas verpasst zu haben. Sein Geruch steigt mir in die Nase, betäubt mich. Es ist ein Geruch den man, einmal aufgenommen, nie wieder vergisst. Bilder rauschen plötzlich an mir vorbei. Ich schließe meine Augen, um sie nicht sehen zu müssen.
Ich könnte einfach aufstehen und gehen. Ich könnte auch sagen, dass er zur Hölle fahren soll. Oder zumindest seine Hand wegschieben, die nun an meinem Rücken entlang fährt, runter zu meiner Hüfte und wieder nach oben. Ich könnte so vieles. Und doch kann ich es nicht. Auch dann nicht, als er federleicht meine Brust berührt, abrupt inne hält und anschließend die Hand wegzieht, als ob er sich verbrannt hätte.
Er lächelt mich unsicher an, murmelt, dass er jetzt gehen sollte - und tut es nicht.
"Es kommt zu früh. Jahre zu früh." sagt er nachdenklich.
Was sind schon Jahre, wenn man genauso lange aus der Ferne geliebt hat. Still und heimlich. Ich lächele kalt.
"Du führst eine Beziehung", erinnere ich ihn.
"Meine Beziehung ist nicht einmal existent. Ich weiß nicht was das ist, aber eine Beziehung ist es nicht."
Dann trenn dich.
Ich denke es nur, spreche es aber nicht aus. Wieso eigentlich nicht?
Wann haben wir verlernt miteinander zu reden? Wir können nicht reden. Nicht wenn "wir" im Spiel ist. Nicht wenn es um mich und ihn als uns geht. Wir können alles, nur nicht das.
Später geht er doch. Vorerst zumindest. Vorher umarmt er mich. Lange und ausgiebig. Und wie immer umarmt er mich so, dass ich seinen Körper von Kopf bis Fuß an meinem spüre. Es gibt keine Zwischenräume.
Er lächelt. Ich auch. Alles ist in Butter. Und doch ist es das nicht.
"Du denkst falsch über mich" sagt er. "Es ist nicht so, wie du glaubst." Mir ist im Grunde genommen völlig unklar, was ich glaube. Und noch unklarer ist mir, was er glaubt, dass ich glaube. Und trotzdem nicke ich. Gedankenverloren.
Erdrückendes Schweigen. Sekunden und Minuten lang. Wir starren beide ins Leere. Dann, aus heiterem Himmel, schaut er mich an und sagt, dass er auf mich steht. Ich blinzele. Heute? Überhaupt? Sexuell? Intellektuell? Noch nie hat mir ein Satz solche Kopfschmerzen bereitet. Ich habe Ewigkeiten über die Bedeutung nachgedacht und kam zu keinem zufrieden stellenden Resultat. "Ich stehe auf dich" murmelt er ein weiteres Mal, als ob er sicher sein will, dass ich seine Worte verstanden habe. Dieses Mal nicke ich. Und frage, seit wann ihm das bewusst ist. Seit sechs Monaten.
Ich habe diese sechs Monate sehr gut in Erinnerung. Es waren Monate voller Ungewissheit. Monate voller Schweigen.
Das Feuerzeug klackt, als er sich eine Zigarette ansteckt. "Eigentlich", meint er nach einigen Zügen, "gehören wir zusammen."
Ich will laut auflachen. Eigentlich klang er vor einigen Monaten ganz anders. Er schaut mich an, aber in Wirklichkeit an mir vorbei. Ich kann sein Gesicht in der Dunkelheit nur erahnen, obwohl er direkt neben mir sitzt. Schulter an Schulter. Bein an Bein. Seine Augen leuchten. Wie immer. Und wie immer versinke ich in ihnen.
"Wie fühlt sich die Mitte an?"
Eine seltsame Frage. Ich möchte sie gerne beantworten, kenne jedoch die Antwort nicht. Eine Hand berührt meine Schulter. Drückt mich an seinen Körper. Ich könnte jetzt sterben und hätte nicht den Eindruck etwas verpasst zu haben. Sein Geruch steigt mir in die Nase, betäubt mich. Es ist ein Geruch den man, einmal aufgenommen, nie wieder vergisst. Bilder rauschen plötzlich an mir vorbei. Ich schließe meine Augen, um sie nicht sehen zu müssen.
Ich könnte einfach aufstehen und gehen. Ich könnte auch sagen, dass er zur Hölle fahren soll. Oder zumindest seine Hand wegschieben, die nun an meinem Rücken entlang fährt, runter zu meiner Hüfte und wieder nach oben. Ich könnte so vieles. Und doch kann ich es nicht. Auch dann nicht, als er federleicht meine Brust berührt, abrupt inne hält und anschließend die Hand wegzieht, als ob er sich verbrannt hätte.
Er lächelt mich unsicher an, murmelt, dass er jetzt gehen sollte - und tut es nicht.
"Es kommt zu früh. Jahre zu früh." sagt er nachdenklich.
Was sind schon Jahre, wenn man genauso lange aus der Ferne geliebt hat. Still und heimlich. Ich lächele kalt.
"Du führst eine Beziehung", erinnere ich ihn.
"Meine Beziehung ist nicht einmal existent. Ich weiß nicht was das ist, aber eine Beziehung ist es nicht."
Dann trenn dich.
Ich denke es nur, spreche es aber nicht aus. Wieso eigentlich nicht?
Wann haben wir verlernt miteinander zu reden? Wir können nicht reden. Nicht wenn "wir" im Spiel ist. Nicht wenn es um mich und ihn als uns geht. Wir können alles, nur nicht das.
Später geht er doch. Vorerst zumindest. Vorher umarmt er mich. Lange und ausgiebig. Und wie immer umarmt er mich so, dass ich seinen Körper von Kopf bis Fuß an meinem spüre. Es gibt keine Zwischenräume.
Er lächelt. Ich auch. Alles ist in Butter. Und doch ist es das nicht.
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