12.07.2007
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Sauf' dich schlank!
Bevor ich 32 werde und/oder wieder in den unendlichen Weiten des Internets äh ... (Wie lautet eigentlich das Präsenz von verschollen? Ich verscholle?) ... , möchte ich noch mein Pensum an sinnvollen Blogs für dieses Jahr erfüllen. Klarer Fall, hierbei konnte es sich nur um einen Diätblog handeln, denn alles andere interessiert eh keine Sau.
Alles fing damit an, dass ich vor ein paar Monaten dachte: Mensch, du solltest mehr auf dein Gewicht achten, nicht dass du noch auseinander gehst wie ein Hefekuchen. Wochen später dachte ich: Mensch, du hast nicht aufgepasst, denn du bist auseinander gegangen, allerdings nicht wie ein Hefekuchen. Aber bevor es soweit ist, solltest du echt was unternehmen. Tage später dachte ich: Mensch, kauf dir doch mal 'ne Waage, damit du dein Gewicht kontrollieren kannst. Du solltest nun wirklich etwas unternehmen!
Gesagt - getan. Allerdings erst vor einigen Tagen. Ich stapfte also zum Mediamarkt und kaufte mir eine Waage. Zu Testzwecken probierte ich ein paar Geräte aus, stellte aber recht schnell fest, dass ich mich nie und nimmer im angezogenen Zustand wiegen kann, ohne einen Herzkasper zu bekommen.
Ungefähr zum gleichen Zeitpunkt, allerdings ein paar Stunden später, kam ich dann auf die glorreiche Idee zu Fasten. Allerdings entschied ich mich hier nicht für eine so genannte Nulldiät (Totales Fasten), bei der nur getrunken aber nichts gegessen wird und sämtliche Vitamin- und Mineralstoffe in Form von diversen Präparaten zu sich genommen werden, sondern für das modifizierte Fasten. Das bedeutet, man isst wie bei der Nulldiät nichts, nimmt aber noch eiweißspezifische Produkte in Form von Präparaten oder Molke zu sich, um dem Gehirn den notwendigen Traubenzucker bereitzustellen, aber auch um dem Abbau von Muskelmasse so gut es geht vorzubeugen. Denn beim Fasten greift der Körper auf die körpereigenen Eiweißreserven zurück - vorzugsweise erstmal da, wo sie am meisten verbraucht werden, den Muskeln. Was nutzt ein schlanker Körper, wenn nachher kein Hintern in der Hose ist? Der Vorteil vom modifizierten Fasten ist außerdem, dass man fast alle Nährstoffe erhält, die man benötigt und zusätzlich kaum weiteres Zeugs zu sich nehmen muss.
In meinem Fall handelt es sich hierbei um ein Präparat namens Almased (liebevoll auch Alma genannt!), was in Wasser oder fettarme Milchprodukte eingerührt wird und 3x am Tag getrunken wird. Nebenbei sollte natürlich auch andere Flüssigkeit zugeführt werden, z. B. Wasser, kalorienarme Getränke, Gemüsebrühe, Saftschorle etc. Da Alma den Bedarf an ungesättigten Fettsäuren nicht decken kann, muss hier noch pro "Mahlzeit" ein Teelöffel Sonnenblumen- oder Rapsöl hinzugefügt werden.
In Insiderkreisen ist Alma unlängst bekannt und ein beliebtes "Diätmittel". Insbesondere die Turbo-Diät (auch bekannt als Markert-Diät), bei der man 14 Tage lang ausschließlich Alma zu sich nimmt, soll viel versprechend sein. Ich weiß das, weil ich mich ausgiebig über Alma informiert habe. Aber viel wichtiger ist der geniale Salto, den ich soeben vom Fasten zur Diät vollzogen habe. Ich bin schon toll *find*.
Klar, Fans denken nun: Frau K. sieht doch Hammer aus, warum will die denn bitte abnehmen? Ihr habt natürlich Recht, liebe Freunde und Feinde, aber, man wird ja nicht jünger und die Haut leider auch nicht straffer und wie schon weiter oben erwähnt, habe ich im Laufe der letzten Monate einige Kilos zugelegt. Verdammte Büroarbeit.
Entschlacken + Fasten + nebenher ein paar Kilos abnehmen schien mir somit die beste Methode, um mehrere Fliegen mit einer Klatsche zu schlagen. Und außerdem rege ich mich jeden Tag über meine Kollegin auf, die mit ihrem Fliegengewicht durch die Flure hechtet, ständig auf Trab, als würde sie jemand verfolgen. Sie wiegt vermutlich höchstens 50 kg, ich verwette jedoch meinen Allerwertesten, dass es noch weniger sind. Und dabei ist sie fast genauso so groß ich. Schön, dass ich nur knapp 15 kg mehr wiege als sie! *freu wie blöd*
Schon mies, wenn man mit der Frau im Besprechungsraum hockt … sie mit schmaler Hüfthose und kurzem Oberteil, der Bauch guckt raus, jeder normale Mensch erwartet nun etwas, was sich über den Hosenbund schiebt und siehe da … ihr Bauch wölbt sich mit viel Fantasie gerade mal einen Zentimeter nach vorne. Gleichmäßig wohlgemerkt. Von Speck ist da nicht einmal aus Versehen die Rede. Ich hingegen sehe meinen Bauch ohne überhaupt hinzugucken. Verdammte Speckschwarten. Aaaaber, man darf ja nicht vergessen, dass ich ein Kind habe und sie nicht. *schönred* Keine Schwangerschaft geht spurlos am Körper vorbei. Jawohl.
Dies ist übrigens meine erste Fastendiät, falls man das so nennen kann. Ich hatte in meinem früheren Leben jedoch eine halbe Diät und zwar nach meiner Entbindung, als ich den Schaden, den Sohn hinterlassen hat, korrigieren musste. Mein lieber Schwan, damals habe ich über 20 Kilo zugenommen. Vorher habe ich übrigens weitere 5-6 Kilo zugenommen, weil ich in weiser Voraussicht mit dem Rauchen aufgehört habe. Witzigerweise kam mein Startgewicht, also das, was ich vor dem Aufhören mit dem Rauchen hatte, erst dann wieder, als ich mit dem selbigen wieder begonnen hatte. Soll noch mal einer sagen, Rauchen wäre schädlich. Nun ja, einen Tod muss man sterben (*wegbrech*), aber an dieser Stelle schloss sich immerhin ein Kreis.
Im Laufe der Jahre wollte ich ja immer wieder mit dem Rauchen aufhören, aber wenn man trotz Rauchen zunimmt, wie sieht es erst dann aus, wenn man mit dem Rauchen aufhört? Ich weiß, saublödes Geschwätz, was ich da von mir lasse und spätestens seit dem Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden wäre es einen Versuch wert. Aber ich warte lieber auf die nächste fiese Fieberwelle (wenn es mir richtig dreckig geht, kann ich nämlich nicht rauchen) oder darauf, dass mir meine Frauenärztin nicht einmal mehr östrogenfreie Verhütungspräparate verschreibt, weil ich über 30 und Raucherin bin. Rauchen oder Pille - entscheiden Sie selbst … ich höre die Frage bereits jetzt schon in den Ohren und ahne, was ich antworten werde.
Genug geschwafelt, zurück zum Thema.
Äh, was war eigentlich das Thema? Ach ja, genau. Der Speck. Jetzt fällt es mir wieder ein. Reden wir also über den Speck und meine grandiosen Abnehmerfolge!
Ich weiß gerade gar nicht wo ich anfangen soll, schließlich gibt es sooo viel zu erzählen! Vielleicht könnte ich meinen Ernährungsplan posten? Ist eigentlich 'ne Supi-Idee. Also, mein Ernährungsplan sah bislang so aus: 1. Tag 3x Alma, 2. Tag 3x Alma, 3. Tag 3x Alma, 4. Tag 3x Al … ok, lassen wir das. Ich glaube, so wichtig ist der Ernährungsplan nun auch wieder nicht.
Ich habe nicht einmal nach Plan angefangen … normalerweise wird das Fasten nämlich mit Hilfe von natürlich Abführmitteln eingeleitet, auf die ich einfach mal verzichtet habe. Kurz darauf, quasi zeitgleich, kam ja schon mein erster Fastentag. Es ging mir dabei richtig gut! Ich soff Alma und freute mich darüber, dass ich als notorischer Wenigtrinker endlich die Gelegenheit hatte herauszufinden, wie viel Wasser ich in mich reinkippen kann, bevor ich mich übergebe. Nebenbei verspürte ich auf Grund von akutem Hunger leichte aggressive Tendenzen und erörterte die besten Methoden zum Entvölkern ganzer Landstriche.
Alma sollte mit kalorien- bzw. fettarmen Getränken angerührt werden, ich nahm einfach 3,5%ige Milch, da ich davon noch etwa 10 Liter im Schrank hatte. (Wer konnte schon ahnen, dass ich plötzlich auf die glorreiche Idee kommen würde zu fasten?) Und: Jetzt, da Lebensmittel, insbesondere Milch, teurer geworden sind, kann man nicht einfach neue Milch kaufen und die alte vergammeln lassen, auch wenn Gammelmilch sicherlich eine nette Alternative zum Gammeldöner wäre. Und außerdem haben Kinder in Afrika nichts zu essen! Ich sollte froh sein, dass ich überhaupt etwas habe, auch wenn das nur 3,5%ige Milch ist!
Ach so, den Teelöffel Öl habe ich weggelassen … Öl hin oder her, das macht den Kohl nicht fett. Meine Waage hatte ich ja jetzt auch und probierte sie gleich mal aus. Hätte ich die früher gehabt, jahaaa, ich wäre nie in Teufelsküche gekommen.
Ich war positiv überrascht, als mein Wasserpegel laut Waage mehr als 50% betrug, hatte ich doch schon den Verdacht, in Kürze auf Grund von chronischem Wassermangel umzufallen. Und auch der Muskelwert überraschte mich, da er sich im grünen bereich bewegte, obwohl ich nur alle Schaltjahre Sport treibe. Jetzt, wo mir diese zwei Werte bekannt waren, konnte eigentlich nichts mehr schief gehen - dachte ich zumindest - und wartete auf die Anzeige des Körperfetts. Diese erschien auch sogleich und da, wo der Smiley bei Wasser und Muskeln stand, erschien nur der Hinweis "schlecht".
Was heißt denn da bitte schlecht? Verdammt, ich hatte sicherlich einen falschen Standort fürs Wiegen gewählt und verlagerte die Waage vom Bad ins Wohnzimmer. Voller Zuversicht stieg ich erneut auf die Waage, als … Das kann ja wohl nicht wahr sein! Kaum gekauft und schon ist das Ding im Eimer. Ich war drauf und dran die Waage bei Ebay zu verkaufen, rief mich jedoch in letzter Minute zur Vernunft. Was konnte sie denn dafür, dass ich mittlerweile einen fast nahtlosen Übergang von Hüfte zur Taille habe?
Etwas Gutes hatte das Wiegen allerdings schon an sich: Ich begann nämlich noch am selben Tag mit dem Fasten.
Der zweite Tag ging eigentlich recht gemütlich vorüber. Ich wog bereits ein paar Gramm weniger (obwohl Wasser und Muskeln gleich geblieben sind), somit war klar, dass es ab jetzt nur noch bergab gehen konnte! Der Hunger war natürlich noch immer da, doch jetzt wollte ich meine Mitmenschen nicht mehr töten. Eher foltern.
Ich begann nun auch den empfohlenen Teelöffel Öl in Alma zu werfen und war beruhigt, dass das ihren Geschmack in keinster Weise beeinflusst hatte. Mir schmeckt Alma nämlich außerordentlich gut, was das Wichtigste überhaupt an diesem Projekt ist. Gegen Mittag des zweiten Tages stellte sich ein elendes Geblubber im Bauch ein, was bis heute anhält. Am Abend verdrängte ich sogar den Fernseher von seiner Pool Position und unterhalte meine Mutter und meinen Freund mit Bauchgrummeln. Wir versuchen Melodien herauszuhören.
Am dritten Tag mache ich mir bereits Gedanken um meine Arbeit. Wie erkläre ich meinen Kollegen dass ich faste? Mama hat in der Zwischenzeit Gefallen an meinen Bauchgeräuschen gefunden und will nun selbst mit dem Fasten beginnen.
Der Büroalltag bringt genau das, was ich erwartet hatte. Bereits am Morgen nörgelt mein Kollege über den Geruch meiner Brühe, der sich im Büro ausbreitet. Ich versuche es mit Wasser und scheitere kläglich. Verständnislose Blicke und Fragen kommen mir von anderen Kollegen entgegen, aber dafür habe ich es gegen Nachmittag geschafft, auch meinen Kollegen von meiner Bauchmusik zu begeistert. Mittlerweile beschlagnahme ich übrigens die Toilette ganz für mich alleine.
Die Brühe hängt mir irgendwie zum Hals heraus. In einem Anflug von Wahnsinn kaufe ich in der Mittagspause einen Bio-Gemüsesaft bestehend aus Tomaten-, Karotten-, Sauerkraut-, Sellerie-, Rote Beete- und Zwiebel(!)saft. Meine Kollegen erklären mich endgültig für verrückt. Niemand will an dem Saft riechen, geschweige denn ihn probieren. Ich finde ihn seltsamerweise ziemlich lecker und am Abend belohnt mich meine Waage dafür.
Heute schreibe ich meinen fünften Fastentag und kann voller Stolz berichten, dass ich mein Hungergefühl besiegt habe. Mittlerweile verstehen wir uns ganz gut, die Alma und ich, wenngleich die heutige Mittagspause ziemlich fies war. Meine Abteilung beschloss kollektiv zum Mittagessen zu gehen, doch anstatt dem üblichen Supermarktbesuch oder der heißen Theke, entschloss man sich den Döner nebenan zu besuchen. Bei Pide und Lahmacun hört der Spaß auf, daher konzentrierte ich mich auf Gammeldöner - mit Erfolg! Mittlerweile habe ich 3 Kilo weniger auf der Hüfte und fühle mich außerordentlich wohl.
Es ist davon auszugehen, dass der Erfolg weiterhin auf meiner Seite bleibt. Ich weiß noch nicht so genau, wie lange ich fastendiäten werde, vermutlich aber eben so lange, wie ich mich wohl fühle und die 16-18 Euros für 500 Gramm Alma aufbringen kann.
Ab Montag will übrigens eine Kollegin in mein Projekt einsteigen. Hat sie heute zumindest so gesagt. Eine Andere bekundete feierlich, dass sie ihre Diät bereits abgeschlossen und zehn Kilo abgenommen hat. Zur Stunde frage ich mich allerdings noch immer wo.
PS: Word mag "Supi-Idee" nicht und schlägt an dieser Stelle "Susi-Idee" vor. Guter Tipp eigentlich, darauf wäre ich von alleine nie gekommen! Mein nächster Blog wird von der Rechtschreibung in Word handeln. Warum? Na, weil ich Word einfach susi finde! Ihr etwa nicht?
Alles fing damit an, dass ich vor ein paar Monaten dachte: Mensch, du solltest mehr auf dein Gewicht achten, nicht dass du noch auseinander gehst wie ein Hefekuchen. Wochen später dachte ich: Mensch, du hast nicht aufgepasst, denn du bist auseinander gegangen, allerdings nicht wie ein Hefekuchen. Aber bevor es soweit ist, solltest du echt was unternehmen. Tage später dachte ich: Mensch, kauf dir doch mal 'ne Waage, damit du dein Gewicht kontrollieren kannst. Du solltest nun wirklich etwas unternehmen!
Gesagt - getan. Allerdings erst vor einigen Tagen. Ich stapfte also zum Mediamarkt und kaufte mir eine Waage. Zu Testzwecken probierte ich ein paar Geräte aus, stellte aber recht schnell fest, dass ich mich nie und nimmer im angezogenen Zustand wiegen kann, ohne einen Herzkasper zu bekommen.
Ungefähr zum gleichen Zeitpunkt, allerdings ein paar Stunden später, kam ich dann auf die glorreiche Idee zu Fasten. Allerdings entschied ich mich hier nicht für eine so genannte Nulldiät (Totales Fasten), bei der nur getrunken aber nichts gegessen wird und sämtliche Vitamin- und Mineralstoffe in Form von diversen Präparaten zu sich genommen werden, sondern für das modifizierte Fasten. Das bedeutet, man isst wie bei der Nulldiät nichts, nimmt aber noch eiweißspezifische Produkte in Form von Präparaten oder Molke zu sich, um dem Gehirn den notwendigen Traubenzucker bereitzustellen, aber auch um dem Abbau von Muskelmasse so gut es geht vorzubeugen. Denn beim Fasten greift der Körper auf die körpereigenen Eiweißreserven zurück - vorzugsweise erstmal da, wo sie am meisten verbraucht werden, den Muskeln. Was nutzt ein schlanker Körper, wenn nachher kein Hintern in der Hose ist? Der Vorteil vom modifizierten Fasten ist außerdem, dass man fast alle Nährstoffe erhält, die man benötigt und zusätzlich kaum weiteres Zeugs zu sich nehmen muss.
In meinem Fall handelt es sich hierbei um ein Präparat namens Almased (liebevoll auch Alma genannt!), was in Wasser oder fettarme Milchprodukte eingerührt wird und 3x am Tag getrunken wird. Nebenbei sollte natürlich auch andere Flüssigkeit zugeführt werden, z. B. Wasser, kalorienarme Getränke, Gemüsebrühe, Saftschorle etc. Da Alma den Bedarf an ungesättigten Fettsäuren nicht decken kann, muss hier noch pro "Mahlzeit" ein Teelöffel Sonnenblumen- oder Rapsöl hinzugefügt werden.
In Insiderkreisen ist Alma unlängst bekannt und ein beliebtes "Diätmittel". Insbesondere die Turbo-Diät (auch bekannt als Markert-Diät), bei der man 14 Tage lang ausschließlich Alma zu sich nimmt, soll viel versprechend sein. Ich weiß das, weil ich mich ausgiebig über Alma informiert habe. Aber viel wichtiger ist der geniale Salto, den ich soeben vom Fasten zur Diät vollzogen habe. Ich bin schon toll *find*.
Klar, Fans denken nun: Frau K. sieht doch Hammer aus, warum will die denn bitte abnehmen? Ihr habt natürlich Recht, liebe Freunde und Feinde, aber, man wird ja nicht jünger und die Haut leider auch nicht straffer und wie schon weiter oben erwähnt, habe ich im Laufe der letzten Monate einige Kilos zugelegt. Verdammte Büroarbeit.
Entschlacken + Fasten + nebenher ein paar Kilos abnehmen schien mir somit die beste Methode, um mehrere Fliegen mit einer Klatsche zu schlagen. Und außerdem rege ich mich jeden Tag über meine Kollegin auf, die mit ihrem Fliegengewicht durch die Flure hechtet, ständig auf Trab, als würde sie jemand verfolgen. Sie wiegt vermutlich höchstens 50 kg, ich verwette jedoch meinen Allerwertesten, dass es noch weniger sind. Und dabei ist sie fast genauso so groß ich. Schön, dass ich nur knapp 15 kg mehr wiege als sie! *freu wie blöd*
Schon mies, wenn man mit der Frau im Besprechungsraum hockt … sie mit schmaler Hüfthose und kurzem Oberteil, der Bauch guckt raus, jeder normale Mensch erwartet nun etwas, was sich über den Hosenbund schiebt und siehe da … ihr Bauch wölbt sich mit viel Fantasie gerade mal einen Zentimeter nach vorne. Gleichmäßig wohlgemerkt. Von Speck ist da nicht einmal aus Versehen die Rede. Ich hingegen sehe meinen Bauch ohne überhaupt hinzugucken. Verdammte Speckschwarten. Aaaaber, man darf ja nicht vergessen, dass ich ein Kind habe und sie nicht. *schönred* Keine Schwangerschaft geht spurlos am Körper vorbei. Jawohl.
Dies ist übrigens meine erste Fastendiät, falls man das so nennen kann. Ich hatte in meinem früheren Leben jedoch eine halbe Diät und zwar nach meiner Entbindung, als ich den Schaden, den Sohn hinterlassen hat, korrigieren musste. Mein lieber Schwan, damals habe ich über 20 Kilo zugenommen. Vorher habe ich übrigens weitere 5-6 Kilo zugenommen, weil ich in weiser Voraussicht mit dem Rauchen aufgehört habe. Witzigerweise kam mein Startgewicht, also das, was ich vor dem Aufhören mit dem Rauchen hatte, erst dann wieder, als ich mit dem selbigen wieder begonnen hatte. Soll noch mal einer sagen, Rauchen wäre schädlich. Nun ja, einen Tod muss man sterben (*wegbrech*), aber an dieser Stelle schloss sich immerhin ein Kreis.
Im Laufe der Jahre wollte ich ja immer wieder mit dem Rauchen aufhören, aber wenn man trotz Rauchen zunimmt, wie sieht es erst dann aus, wenn man mit dem Rauchen aufhört? Ich weiß, saublödes Geschwätz, was ich da von mir lasse und spätestens seit dem Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden wäre es einen Versuch wert. Aber ich warte lieber auf die nächste fiese Fieberwelle (wenn es mir richtig dreckig geht, kann ich nämlich nicht rauchen) oder darauf, dass mir meine Frauenärztin nicht einmal mehr östrogenfreie Verhütungspräparate verschreibt, weil ich über 30 und Raucherin bin. Rauchen oder Pille - entscheiden Sie selbst … ich höre die Frage bereits jetzt schon in den Ohren und ahne, was ich antworten werde.
Genug geschwafelt, zurück zum Thema.
Äh, was war eigentlich das Thema? Ach ja, genau. Der Speck. Jetzt fällt es mir wieder ein. Reden wir also über den Speck und meine grandiosen Abnehmerfolge!
Ich weiß gerade gar nicht wo ich anfangen soll, schließlich gibt es sooo viel zu erzählen! Vielleicht könnte ich meinen Ernährungsplan posten? Ist eigentlich 'ne Supi-Idee. Also, mein Ernährungsplan sah bislang so aus: 1. Tag 3x Alma, 2. Tag 3x Alma, 3. Tag 3x Alma, 4. Tag 3x Al … ok, lassen wir das. Ich glaube, so wichtig ist der Ernährungsplan nun auch wieder nicht.
Ich habe nicht einmal nach Plan angefangen … normalerweise wird das Fasten nämlich mit Hilfe von natürlich Abführmitteln eingeleitet, auf die ich einfach mal verzichtet habe. Kurz darauf, quasi zeitgleich, kam ja schon mein erster Fastentag. Es ging mir dabei richtig gut! Ich soff Alma und freute mich darüber, dass ich als notorischer Wenigtrinker endlich die Gelegenheit hatte herauszufinden, wie viel Wasser ich in mich reinkippen kann, bevor ich mich übergebe. Nebenbei verspürte ich auf Grund von akutem Hunger leichte aggressive Tendenzen und erörterte die besten Methoden zum Entvölkern ganzer Landstriche.
Alma sollte mit kalorien- bzw. fettarmen Getränken angerührt werden, ich nahm einfach 3,5%ige Milch, da ich davon noch etwa 10 Liter im Schrank hatte. (Wer konnte schon ahnen, dass ich plötzlich auf die glorreiche Idee kommen würde zu fasten?) Und: Jetzt, da Lebensmittel, insbesondere Milch, teurer geworden sind, kann man nicht einfach neue Milch kaufen und die alte vergammeln lassen, auch wenn Gammelmilch sicherlich eine nette Alternative zum Gammeldöner wäre. Und außerdem haben Kinder in Afrika nichts zu essen! Ich sollte froh sein, dass ich überhaupt etwas habe, auch wenn das nur 3,5%ige Milch ist!
Ach so, den Teelöffel Öl habe ich weggelassen … Öl hin oder her, das macht den Kohl nicht fett. Meine Waage hatte ich ja jetzt auch und probierte sie gleich mal aus. Hätte ich die früher gehabt, jahaaa, ich wäre nie in Teufelsküche gekommen.
Ich war positiv überrascht, als mein Wasserpegel laut Waage mehr als 50% betrug, hatte ich doch schon den Verdacht, in Kürze auf Grund von chronischem Wassermangel umzufallen. Und auch der Muskelwert überraschte mich, da er sich im grünen bereich bewegte, obwohl ich nur alle Schaltjahre Sport treibe. Jetzt, wo mir diese zwei Werte bekannt waren, konnte eigentlich nichts mehr schief gehen - dachte ich zumindest - und wartete auf die Anzeige des Körperfetts. Diese erschien auch sogleich und da, wo der Smiley bei Wasser und Muskeln stand, erschien nur der Hinweis "schlecht".
Was heißt denn da bitte schlecht? Verdammt, ich hatte sicherlich einen falschen Standort fürs Wiegen gewählt und verlagerte die Waage vom Bad ins Wohnzimmer. Voller Zuversicht stieg ich erneut auf die Waage, als … Das kann ja wohl nicht wahr sein! Kaum gekauft und schon ist das Ding im Eimer. Ich war drauf und dran die Waage bei Ebay zu verkaufen, rief mich jedoch in letzter Minute zur Vernunft. Was konnte sie denn dafür, dass ich mittlerweile einen fast nahtlosen Übergang von Hüfte zur Taille habe?
Etwas Gutes hatte das Wiegen allerdings schon an sich: Ich begann nämlich noch am selben Tag mit dem Fasten.
Der zweite Tag ging eigentlich recht gemütlich vorüber. Ich wog bereits ein paar Gramm weniger (obwohl Wasser und Muskeln gleich geblieben sind), somit war klar, dass es ab jetzt nur noch bergab gehen konnte! Der Hunger war natürlich noch immer da, doch jetzt wollte ich meine Mitmenschen nicht mehr töten. Eher foltern.
Ich begann nun auch den empfohlenen Teelöffel Öl in Alma zu werfen und war beruhigt, dass das ihren Geschmack in keinster Weise beeinflusst hatte. Mir schmeckt Alma nämlich außerordentlich gut, was das Wichtigste überhaupt an diesem Projekt ist. Gegen Mittag des zweiten Tages stellte sich ein elendes Geblubber im Bauch ein, was bis heute anhält. Am Abend verdrängte ich sogar den Fernseher von seiner Pool Position und unterhalte meine Mutter und meinen Freund mit Bauchgrummeln. Wir versuchen Melodien herauszuhören.
Am dritten Tag mache ich mir bereits Gedanken um meine Arbeit. Wie erkläre ich meinen Kollegen dass ich faste? Mama hat in der Zwischenzeit Gefallen an meinen Bauchgeräuschen gefunden und will nun selbst mit dem Fasten beginnen.
Der Büroalltag bringt genau das, was ich erwartet hatte. Bereits am Morgen nörgelt mein Kollege über den Geruch meiner Brühe, der sich im Büro ausbreitet. Ich versuche es mit Wasser und scheitere kläglich. Verständnislose Blicke und Fragen kommen mir von anderen Kollegen entgegen, aber dafür habe ich es gegen Nachmittag geschafft, auch meinen Kollegen von meiner Bauchmusik zu begeistert. Mittlerweile beschlagnahme ich übrigens die Toilette ganz für mich alleine.
Die Brühe hängt mir irgendwie zum Hals heraus. In einem Anflug von Wahnsinn kaufe ich in der Mittagspause einen Bio-Gemüsesaft bestehend aus Tomaten-, Karotten-, Sauerkraut-, Sellerie-, Rote Beete- und Zwiebel(!)saft. Meine Kollegen erklären mich endgültig für verrückt. Niemand will an dem Saft riechen, geschweige denn ihn probieren. Ich finde ihn seltsamerweise ziemlich lecker und am Abend belohnt mich meine Waage dafür.
Heute schreibe ich meinen fünften Fastentag und kann voller Stolz berichten, dass ich mein Hungergefühl besiegt habe. Mittlerweile verstehen wir uns ganz gut, die Alma und ich, wenngleich die heutige Mittagspause ziemlich fies war. Meine Abteilung beschloss kollektiv zum Mittagessen zu gehen, doch anstatt dem üblichen Supermarktbesuch oder der heißen Theke, entschloss man sich den Döner nebenan zu besuchen. Bei Pide und Lahmacun hört der Spaß auf, daher konzentrierte ich mich auf Gammeldöner - mit Erfolg! Mittlerweile habe ich 3 Kilo weniger auf der Hüfte und fühle mich außerordentlich wohl.
Es ist davon auszugehen, dass der Erfolg weiterhin auf meiner Seite bleibt. Ich weiß noch nicht so genau, wie lange ich fastendiäten werde, vermutlich aber eben so lange, wie ich mich wohl fühle und die 16-18 Euros für 500 Gramm Alma aufbringen kann.
Ab Montag will übrigens eine Kollegin in mein Projekt einsteigen. Hat sie heute zumindest so gesagt. Eine Andere bekundete feierlich, dass sie ihre Diät bereits abgeschlossen und zehn Kilo abgenommen hat. Zur Stunde frage ich mich allerdings noch immer wo.
PS: Word mag "Supi-Idee" nicht und schlägt an dieser Stelle "Susi-Idee" vor. Guter Tipp eigentlich, darauf wäre ich von alleine nie gekommen! Mein nächster Blog wird von der Rechtschreibung in Word handeln. Warum? Na, weil ich Word einfach susi finde! Ihr etwa nicht?
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